„Familienbande“ bietet kostenlose Hilfen für Familien
Kostenlose Hilfe für junge Familien – das bietet das neue Angebot „Familienbande“, das der Rhein-Lahn-Kreis jetzt gemeinsam mit dem DRK-Mittelrhein ins Leben gerufen hat.
Grundlage ist das am 1. Januar in Kraft getretene Bundeskinderschutzgesetz, dessen Ziel es u.a. ist, Kinder durch frühzeitige Hilfen besser zu schützen. Mit dem neuen Angebot sollen Schwangere, Mütter und Väter sowie deren Kinder unterstützt werden, die besonderen Belastungsfaktoren ausgesetzt sind. Landrat Günter Kern und der Geschäftsführer des DRK-Mittelrhein, Volker Grabe, stellten das Angebot, das es bereits für die Stadt Koblenz und den Kreis Mayen-Koblenz (ohne die Stadt Andernach) gibt, jetzt im Kreishaus vor.
„Familienbande“ ist ein Angebot für Familien und deren Kinder bis zu deren Erreichen des ersten Lebensjahres. Das Angebot richtet sich insbesondere an Schwangere, Mütter, Väter und deren Kinder, welche gesundheitlichen, medizinisch-sozialen und/oder psycho-sozialen Belastungsfaktoren ausgesetzt sind. Dies können sein: minderjährige Mütter, Mütter mit einer Behinderung, Eltern von Mehrlingsgeburten, Eltern von kranken oder behinderten Kindern, Mütter, die seelisch belastet oder erkrankt sind, Eltern von „Schreibabys“ oder auch Familien in schwierigen finanziellen oder sozialen Situationen. Ziel der „Familienbande“ ist es, die Familien durch eine individuelle Betreuung, Unterstützung und Beratung zu begleiten und dadurch die Kinder präventiv (=vorbeugend) zu schützen. Dieses kostenlose Angebot wird zusätzlich zu den üblichen gesundheitsbezogenen Leistung, zum Beispiel: Hebammenbetreuung, gewährt.
Ein Anruf beim DRK Mittelrhein genügt – ob in der Schwangerschaft, gleich nach der Geburt oder im ersten Lebensjahr des Kindes. Aber auch Krankenhäuser oder Hebammen können bei Bedarf vermitteln. Dann besucht ein Mitarbeiter die Familien, und gemeinsam wird über das weitere Vorgehen entschieden. Das Angebot umfasst zunächst 15 Stunden, in denen Familienhebammen oder Kinderkrankenpfleger in die Familien kommen können, eine Verlängerung um weitere 15 Stunden ist möglich. Die DRK-Mitarbeiter-/-innen helfen bei der altersentsprechenden Ernährung, Pflege und Förderung des Kindes, leiten zu gesundheitsförderlichem Verhalten an, unterstützen die Familien in der Alltagsorganisation oder begleiten sie auch zum Arzt. Darüber hinaus können sie im Bedarfsfall weitere Hilfen vermitteln. „Hebammen und Kinderkrankenschwestern haben oftmals leichteren Zugang zu den jungen Familien als das Jugendamt“, berichtet Einsatzkoordinatorin Isabell Freytag. Das DRK-Mittelrhein hat bereits seit vielen Jahren Erfahrung in der ambulanten Kinderkrankenpflege und ist auch ständig erreichbar – deshalb ist Landrat Günter Kern besonders froh, dass es zu dieser Zusammenarbeit zwischen dem Jugendamt des Kreises und den Rotkreuzlern gekommen ist. Das Projekt ist auf Dauer angelegt, finanziert wird es vorerst, das heißt bis 2015, durch Mittel des Bundes.
Ausführliche Informationen und unverbindliche Beratung gibt es beim DRK-Mittelrhein „Familienbande“, Schenkendorfstraße 37, 56068 Koblenz, Tel.: 0261/973 824 14, Internet: www.drk-mittelrhein.de